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		Unseren letzten Kan-geiko in Straßburg im 
		letzten November (der ... 49. Winterlehrgang, trotz allem!) hatte ich 
		unter das Thema "sanmai" 
		gestellt.  Dieser japanische Ausdruck bezieht sich auf die Struktur der Klinge des Samurai-Katana, die durch das Schmieden aus drei Schichten entstand. Die traditionelle und spezielle metallurgische Behandlung des Eisens verband dabei einen Kern aus weicherem Stahl mit zwei äußeren, sehr harten und scharfen Schichten, dem Klingenmantel. Dadurch erhielt die Waffe extreme Härte, ohne die notwendige Flexibilität zu verlieren, um den Aufschlägen widerstehen zu können, welche sie unweigerlich zerbrochen hätten, wäre sie einfach starr gewesen (1). 
 
		
		     
		Um auf den Beginn dieses neuen Jahres 
		zurückzukommen: kann man Ihnen Besseres wünschen, als dass Sie sich 
		diese Vorstellung von der absoluten Effektivität zu eigen machen können, 
		welche "sanmai" ist? Unter 
		allen Umständen fest zu sein (nach Außen hin, in Ihren einmal gefassten 
		Positionen), und weich zu bleiben (im Inneren, in Ihrem Herzen)... das 
		ist nur eine andere Art und Weise, den Tengu-Geist zu verstehen und zu 
		leben (wie er im «Erkennen» aus der Abkürzung E.E.E.B. enthalten ist), 
		innerhalb wie außerhalb des Dojo. Denken Sie auch an die Redensart
		"die Hand des Teufels, mit dem 
		Herzen des Buddha", ein Konzept, wie es der verblichene O-Sensei 
		Ogura Tsuneyoshi lehrte (2). 
		
		     
		Ja, ja, ich weiß... Dabei handelt es 
		sich um ein Verhalten der Aufrichtigkeit, das anzunehmen, einzuhalten, 
		geschweige denn zu riskieren immer schwieriger wird in einer Welt, in 
		der Zynismus, Gewalt und Gefährlichkeit dabei sind, alle Grenzen zu 
		durchbrechen. Und ob man will oder nicht: es betrifft uns alle. Um uns 
		endlich eines Tages doch irgendwo und irgendwie zu erwischen, und zwar 
		immer im falschen Moment...   
		
		Also, "Sanmai", um die 
		Aufschläge einstecken zu können, aber unter den Schlägen nicht zu 
		zerbrechen. Der letzte Schutz, um unsere Überzeugungen zu schützen. 
		 
		
		     
		Im Übrigen wünsche ich Ihnen natürlich 
		Gesundheit, wovon ja alles abhängt, und ich möchte Sie ermuntern, ein 
		bißchen über diese Aussprüche nachzudenken, die die man dem weisen 
		Chinesen Confucius zuschreibt: 
		 
		
		
		     
		« Mit 15 stürzte ich mich aufs Lernen. 
		
		
		     
		Mit 30 hatte ich die Fundamente davon 
		erlangt.   
		
		
		     
		Mit 40 hatte ich keine Zweifel mehr. 
		
		
		     
		Mit 50 verstand ich. 
		
		
		     
		Mit 60 begriff ich … den tieferen Sinn 
		dessen, was ich gelernt hatte. Mit 70 folgte ich dem, was mein Herz begehrte (ohne das Maß zu übertreten).» (3) 
		 
		Wo stehen Sie denn auf dieser 
		Leiter? Seinen Platz zu kennen, das ist hilfreich ... Ich selbst habe 
		das endlich auch getan, nach dem Schock des Weggangs einiger mir 
		Nahestehender im Laufe des vergangenen Jahres, und werde mich dem fügen 
		!  
		           
		
		
		Ich schicke Ihnen hier all meine guten Wünsche für dieses neue Jahr!  
		
		           
		Das Allerbeste für Sie und für alle, die Ihnen lieb und wert 
		sind! 
		 
		
		Für die Freude, sich auf diesem phantastischen Weg des Menschen 
		wiederzufinden! 
		
		           
		Vereint in der Hoffnung, dort Antworten auf unsere Fragen zu 
		finden.     Jetzt, oder ein bißchen weiter, gerade vor uns ...  | 
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         Roland Habersetzer (Saint-Nabor, décembre 2012, mit Claudias Hilfe  | 
      
        
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			(1)
			
			
			Man benutzt immer noch diesen Prozess, um Stahl in «drei Schichten» 
			herzustellen für Klingen, die von Kennern hochgeschätzt werden, so 
			etwa den japanischen Stahl von Seki oder den amerikanischen Cold 
			Steel, auf ich mich hier beziehe. 
			
			(2) Was 
			in Widerspruch zum berühmten, wohlbekannten Sprichwort steht 
			« Eisenhand im Samthandschuh ». Denn … wenn der « Handschuh » nicht 
			mehr brauchbar ist, was im Kontakt mit der wirklichen Welt 
			unvermeidlich ist, dann findet man sich sehr schnell mit einer 
			ungeschützten « Hand » wieder, die hart und zerbrechlich ist. 
			Oder 
			etwa nicht? (was zum Nachdenken). 
			 
			
			(3) 
			Lunyu 
			
			(Gespräche des 
			Confucius), Buch 2, Kap. 4.  | 
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